Interview mit Martin Szekely
Eine Designlegende tritt dem Tectona-Katalog neben Pierre Charpin, Ronan und Erwan Bouroullec, BIG-GAME oder Inga Sempé bei ... Martin Szekely, der in den 80er Jahren die legendäre PI-Kollektion und das Perrier-Glas entwarf, kehrt mit Tectona zu seinem ersten Beruf als Tischler zurück. Er entwarf Soleil, einen niedrigen Sessel, eine Fußstütze und einen Couchtisch aus Lärchenholz, der das traditionelle Know-how der Holzbearbeitung mit CNC-Werkzeugen verbindet.
Dieses Projekt ist auch eine Rückkehr zu Ihren Wurzeln, da Sie als junger Mann Erfahrungen in der Tischlerei gesammelt haben... Waren Sie an der Sorgfalt beteiligt, die Sie bei der Herstellung dieser Kollektion walten ließen?
Ich habe nämlich angefangen, meinen Lebensunterhalt in einer Tischlerei zu verdienen. Dank dieser Kenntnisse, die ich bei den Gesellen erworben habe, ist meine Beziehung zu denjenigen, die seitdem bauen, einfacher geworden; wir haben eine gemeinsame Sprache und eine gemeinsame Praxis. Für Soleil besteht meine Beteiligung an der Herstellung in der Planung der Möbel, die Tectona mit Unterstützung von Jean Yves Grandfils, einem Kunsttischler und besten Arbeiter Frankreichs, anvertraut wird.
Bei der Herstellung von Soleil kommt Craftech zum Einsatz, ein Neologismus und Kofferwort, das die Praxis der Handwerker definiert, denen das Projekt zur Realisierung anvertraut wurde. Sie verfügen über ein traditionelles Wissen, zu dem die Programmierung des CNC-Werkzeugs hinzugekommen ist. Ohne dieses Werkzeug hätte Soleil nicht in einer noch so kleinen Serie hergestellt werden können.
Auch das Material spielt eine wesentliche Rolle in Ihrer Arbeit. Tectona arbeitet sowohl mit exotischen als auch mit einheimischen Hölzern. Wie haben Sie die Wahl der Holzart getroffen?
Von Anfang an waren wir uns mit Tectona einig, dass die Holzart, mit der wir dieses Projekt realisieren würden, aus einem nahegelegenen Wald stammen und von einem französischen Unternehmen hergestellt werden sollte. Deshalb entschieden wir uns für Lärche, ein heimisches und verrottungsfestes Holz, das bei Niederschlag eine silbergraue Farbe annimmt.
Woran erinnert Sie die Sonne, die Ihrem Projekt den Namen gibt? Die Sonne ist kurz gesagt der Hauptgrund für Outdoor-Möbel. Es war also der logischste Name, den man dieser Kollektion geben konnte.
Welche Körperhaltung wollten Sie für diesen Stuhl vorschlagen? Die Neigung eignet sich für welche Aktivitäten?
Ein Sitzmöbel kann auf vielfältige Weise genutzt werden und zu zahlreichen Körperhaltungen anregen. Es ist der Körper in seiner Vielfalt, der sich meist eher an das Objekt anpasst als umgekehrt. Man muss sich nur ansehen, wie man ohne Schwierigkeiten seinen Platz auf einem Felsen oder am Fuß eines Baumes findet.
Inwiefern ist diese Kollektion ein Meilenstein in Ihrer Karriere? Welchen Meilenstein haben Sie mit ihr erreicht?
Ich habe mich zu diesem Projekt bereit erklärt, als ich anfing, einen Garten zu genießen. Bald werde ich dort Soleil einrichten. Im Ernst: Ist es nicht bemerkenswert, Möbel von Autoren in einem französischen Unternehmen herzustellen, das ohne Zwischenhändler direkt mit seinen Kunden in Kontakt steht?
